Bis vor ca. 30 Jahren hieß der Beruf „Arbeits- und Beschäftigungstherapeut“. Danach entstand der Begriff Ergotherapie. Es gibt viele verschiedene Definitionen, die Sie alle auf Internetseiten von Berufskollegen oder bei Wikipedia nachlesen können. Nun kommt noch eine persönliche Erklärung von mir dazu.

Ergotherapie ist ein komplexes Heilmittel, welches zum großen Teil von den Krankenkassen finanziert wird. Komplex aus dem Grund, weil es bei den meisten Krankheitsbildern angewendet werden kann. Entweder als Zusatzbehandlung (optionales Heilmittel) von Medikamenten oder nach einem Krankenhausaufenthalt, aber auch als primäres Heilmittel. Bei einigen Krankheitsbildern könnte durch die Ergotherapie vielleicht auch zum Teil oder sogar ganz auf Medikamente verzichtet werden. Dies ist allerdings meine persönliche Meinung und ich möchte dies nicht generalisieren.

Wen behandeln wir in der Ergotherapie? In der Ergotherapie werden Menschen jeden Alters behandelt. Natürlich gibt es hier unzählige Spezialisierungen, so dass nicht alle Praxen alles anbieten können. Bei uns werden Kinder z.B. nicht unter drei Jahren behandelt. Die Krankheitsbilder möchte ich ganz kurz und allgemein beschreiben, da ich denke, dass dies ganz gut passt. Es werden Krankheitsbilder therapiert, bei denen der Mensch in seiner Lebensqualität im Vergleich zu gesunden Menschen, eingeschränkt ist. Dies kann alle psychischen und physischen Krankheiten betreffen. Das Ziel ist, den Menschen wieder in den Alltag zu integrieren oder ihm den Alltag so zu gestalten (Adaptionen schaffen, alternative Lösungen gestalten), so dass er von seiner Krankheit geheilt wird oder mit seiner Krankheit menschenwürdig leben kann.